30.10. - 03.11.2023
Letzten Montag durften wir gemeinsam mit sechs Kindern aus Ersingen und Ispringen mit dem Pfarrbussle nach Villingen fahren, um dort mit insgesamt 54 Kids zwischen acht und zwölf Jahren und circa 30 Helfenden aus der ganzen Diözese unsere eigene kleine Stadt zu gründen. Fünf Tage lang wurde gehämmert, gekocht, fotografiert, Zeitungsartikel geschrieben, Jobs verteilt, Musik gemacht, Theater gespielt, Waren ge- und verkauft, Geld verwaltet, Steuern kassiert, für Ordnung gesorgt, Sportkurse angeboten, gekegelt, Filme geschaut, Mocktails gemischt, im Casino gezockt, gewählt, diskutiert, abgestimmt und vieles mehr...
Nachdem die Kinder morgens um halb sieben geweckt wurden, liefen wir den kurzen Weg von unserem Nachtquartier in einer Sporthalle in das nahe gelegene Münsterzentrum, um dort zu frühstücken. Vormittags hatten alle dann die Möglichkeit, für drei Stunden ihrem gewünschten Beruf nachzugehen und/oder die verdienten Kröten abzüglich 30% Steuern wieder auszugeben. Die Waren der einzelnen Betriebe mussten hierfür beim Großmarkt gekauft, ein Verkaufspreis beziffert und das eingenommene Geld am Ende zur Bank gebracht werden. Alles lief wie in einer echten Stadt eben. Die Möglichkeit, sich arbeitslos zu melden und dadurch nur fünf anstatt der sieben Kröten Lohn zu erhalten, nutzte vermutlich auch wegen den hohen bürokratischen Hürden kaum ein Kind. Auch krankmelden musste sich niemand.
Nach dem Mittagessen und einer Mittagspause mit spielerischen, aber auch ruhigeren Angeboten draußen wie drinnen, ging es dann für weitere drei Stunden an die Arbeit. Besonders der Asia Palace mit leckerer, hausgemachter Sushi und die Pizzeria lockten viele Gäste an.
Um 17 Uhr tagte dann täglich der Kinderrat, welcher von dem am Dienstag gewählten Bürgermeister*innenteam und dem Stadtparlament, mit je einem*einer gewählten Vertreter*in pro Bezugsgruppe, geleitet wurde. Hier wurden die verschiedensten Themen aufgegriffen, welche die Kinder gerne ändern wollten.
Dabei ging es nicht nur um Schlafens- und Aufweckzeiten, die Weckmusik, geänderte Sprüche vor dem Essen, das Leben in der Stadt, oder die Planung einer Party, sondern auch darum, wie man die Stadt vor der Pleite bewahren kann. Denn durch zu hohe Ausgaben und wenige Einnahmen schwand das Startkapital von circa 2.000K langsam aber sicher. Nach langer Diskussion mit vielen Vorschlägen wie Steuererhöhung oder der Abschaffung von Geld, brachte eine Spendenbox tatsächlich die Lösung.
Nach dem Abendessen und einer Spielpause öffneten die Betriebe dann für weitere zwei Stunden, bevor es nach einer kurzen Sternstunde und einer Reflexion des Tages in den Bezugsgruppen gegen 23 Uhr nach einem langen Tag ins Bett ging.
Weitere Highlights waren die After-Halloween-Party mit Disco am Mittwoch, sowie der Rummel mit Dosenwerfen, Losen, Zuckerwatte und vielem mehr am Donnerstagabend.
Die Kinder hatten eine Woche lang die Oberhand und konnten alles in ihrer eigenen Stadt nach ihren Wünschen ändern und regeln. Alle haben sich super in den verschiedensten Bereichen und Berufen eingebracht und konnten ihren eigenen Interessen selbstständig nachgehen. Nach einer anstrengenden, aber vor allem spaßigen, aufregenden und abwechslungsreichen Woche freuen wir uns jetzt schon auf ein hoffentlich nächstes Mal!
Eure KjG Ersingen